J.B. MOLIERE - TARTUFFE IN DER VILLA K IN DURACH
Eine Komödie über Täuschung und Heuchelei
„Tartuffe“ ist eine scharfsinnige, gesellschaftskritische Komödie von Molière, die in einer Zeit entstanden ist, in der religiöse Heuchelei und Scheinheiligkeit ein großes Thema waren. In dieser Inszenierung unter der Regie von Edina Meizel wird der Zuschauer in die Welt des wohlhabenden französischen Bürgertums des 17. Jahrhunderts entführt – eine Welt, in der die Grenzen zwischen echter Frömmigkeit und der Maske der Heiligkeit verschwimmen.
Handlung:
Orgon, ein wohlhabender, aber leichtgläubiger Mann, hat sich in den charismatischen Tartuffe verliebt, einen angeblich frommen, aber in Wahrheit betrügerischen Mann. Orgon ist davon überzeugt, dass Tartuffe ein Heiliger ist, der sich in seiner Familie niederlassen soll, um sie zu leiten. Doch während Orgon sich immer weiter von seiner Familie entfernt, erkennt diese die wahre Natur von Tartuffe und versucht, den Betrüger zu entlarven.
Mit einem raffinierte Plan – bei dem niemand vor den witzigen und cleveren Dialogen des Stücks sicher ist – nimmt die Geschichte ihren Lauf. Werden es Orgons Familie und Freunde schaffen, Tartuffe zu überlisten und den Betrüger zu entlarven? Oder wird Orgon weiterhin blind an seiner falschen Vorstellung von Heiligkeit festhalten?
Molières meisterhafte Satire über Heuchelei und die menschliche Schwäche steht im Mittelpunkt dieser Inszenierung. Regisseurin Edina Meizel gelingt es, die tiefgründige Komödie so zu interpretieren, dass sie die universellen Themen von Betrug, Vertrauen und Macht in die heutige Zeit überträgt. Die klugen Dialoge und humorvollen Wendungen sorgen für einen unterhaltsamen Abend, der gleichzeitig zum Nachdenken anregt.
Die Charaktere:
- Dorine (gespielt von Alexandra Nunner): Dorine ist die schlagfertige und schlaue Dienerin der Familie. Sie hat eine klare Meinung und gibt niemals nach, wenn es darum geht, die Wahrheit zu sagen. Mit ihrem scharfsinnigen Humor hilft sie der Familie, gegen Tartuffes Betrug anzukämpfen.
- Elise (gespielt von Sandra Müller): Elise ist Orgons Dienerin, die in einem zwiespältigen Verhältnis zu Tartuffe steht. Sie will sich nicht von ihm erpressen lassen und setzt alles daran, ihren eigenen Willen zu durchzusetzen.
- Marianne (gespielt von Alexandra Dorn): Marianne ist Orgons andere Tochter und eine der tragischen Figuren des Stücks. Ihre Liebe zu Valère wird von Tartuffe und ihrem Vater sabotiert. Sie steht zwischen der Liebe und der Pflicht, ihrer Familie zu gehorchen.
- Orgon (gespielt von Klaus Hackenberg): Orgon ist der Vater der Familie und ein Mann, der in Tartuffe einen vermeintlich heiligen Mann sieht. Seine Liebe und Blindheit für Tartuffe führen zu tragischen, aber auch komischen Momenten im Stück. Seine treue Überzeugung von Tartuffes Heiligkeit wird zum Zentrum des Konflikts.
- Tartuffe (gespielt von Christoph Thesing): Tartuffe ist der Protagonist des Stücks, ein selbsternannter Heiliger, der in die Familie Orgon eindringt und diese mit seiner falschen Frömmigkeit manipuliert. Er ist ein Meister der Täuschung und Heuchelei und der wahre Bösewicht der Geschichte.
- Valére (gespielt von André Montalbano): Valérie ist der charismatische junge Mann, der Marianne liebt und versucht, sie vor Tartuffes Machenschaften zu retten. Mit seinem Mut und seiner Entschlossenheit spielt er eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Tartuffes Einfluss.
- Elmire Lumen Montalbano (gespielt von Emire Lumen Montalbano): Der Erzähler dieses Stückes, der durch die Bühne gleitet und das Geschehen kommentiert, dabei dem Publikum eine zusätzliche Perspektive auf die Ereignisse und die Komik des Stückes gibt.
Das Stück entfaltet sich mit Humor und Ironie und führt den Zuschauer auf eine Reise von Täuschung und Enthüllung. Molière fordert uns auf, über die Grenzen der Gier, Heuchelei und den Missbrauch von Macht nachzudenken – und tut dies mit einer faszinierenden Mischung aus Drama und Komödie.
Offizieller Pressetext:
Was passiert, wenn sich die Betrüger, die ihre Macht missbrauchen, in die Mitte unserer Gesellschaft schleichen?
In ihrer Inszenierung beweist Regisseurin Edina Meizel erneut ihr Gespür für aktuelle Themen und präsentiert nach dem 2020er Lockdown nun endlich ihre Inszenierung von TARTUFFE in Durach in der Villa K.
Das Stück zeigt wie leicht wir uns durch Verblendung und Täuschung verführen lassen, wenn die Heuchler unserem Inneren Schmeicheln und uns auf ein imaginäres Podest stellen.
Erzählt wird die Geschichte des Betrügers Tartuffe, der sich in der Familie des Orgon einnistet, um sich dessen Besitztümer und Frau Elmire anzueignen.
Dass sein Gönner Orgon auf ihn hereinfällt, kann man ihm kaum verübeln: schließlich spielt ihm Tartuffe scheinheilig den perfekten Schwiegersohn vor.
Es braucht die ganze Familie, um die dunklen Intrigen von Tartuffe aufzudecken.
In Zeiten, in denen alternative Fakten und gefühlte Wahrheiten unseren Umgang miteinander prägen, ist es wichtiger denn je aufmerksam zu bleiben.